Ein Jahr „Frauen-Oase“

Die Oase-Frauen freuen sich auf das wöchentliche gemeinsame Frühstück und den Austausch untereinander. Wer sie kennenlernen möchte, trifft sie am Samstag, 10. Dezember, an ihrem Stand in der Fussgängerzone Velberts. Foto: von Lauff Vor fast genau einem Jahr gründeten Esther Theumert und Michaela Langenbruch die Frauen-Initiative „Oase“. Was als kleiner Frühstückstreff begann, ist inzwischen mehr geworden: Mehr Frauen, mehr Angebote und vielleicht auch bald mehr Platz. „Uns gibt es jetzt seit einem Jahr und die Zahl der Frauen,die von unserem Angebot Gebrauch machen, hat sich beinahe verdreifacht“, so Esther Theumert, Initiatorin des Vereins „Oase“, eine Initiative von Frauen für Frauen. „Das hätte vor einem Jahr kaum jemand für möglich gehalten.“ Das Esszimmer von Esther Theumert platzt daher auch an diesem Mittwochvormittag aus allen Nähten. Wie immer ist der Frühstückstisch liebevoll gedeckt und weihnachtlich dekoriert. Die Frauen unterhalten sich ungezwungen und die Atmosphäre unterscheidet sich kaum von einem ganz normalen Kaffeekränzchen im Freundeskreis . Doch die meisten der Frauen, die hier sitzen, haben in ihrem Leben schon viel mitgemacht. Seelische oder körperliche Verletzungen, sexueller Missbrauch oder unüberbrückbare familiäre Probleme haben sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben an einen Punkt gebracht, an dem sie nicht mehr weiter wussten. Nicht selten endete das in einem Selbstmordversuch. „Ohne Gott hätte ich das damals nicht geschafft“, so Esther Theumert, selbst Betroffene. „Die Erkenntnis, dass Vergebung der Schlüssel zur vollkommenen Heilung ist, möchte ich weitergeben.“ Daher lädt sie gemeinsam mit Michaela Langenbruch und Andrea Kocherscheidt jeden Mittwoch zwischen 10 und 13 Uhr zu einem kostenlosen Frühstück ein, bei dem die Frauen tatsächlich über „Gott und die Welt“ reden. Im Vordergrund steht immer das Miteinander der Frauen und das gegenseitige Verstehen. „Ich habe hier Menschen gefunden, die so denken und fühlen wie ich. Das ist mir so bisher in meinem Leben noch nicht passiert“, so Esther Licitra, die gemeinsam mit Tochter Mary-Jane regelmässig an den Treffen teilnimmt. Um der grossen Nachfrage gerecht zu werden, gibt es inzwischen donnerstags noch ein Zusatzangebot. Immer von 16 bis 18 Uhr finden im wöchentlichen Wechsel ein Hauskreis oder Aktivitäten statt. Dann wird gebastelt, gemalt oder aber man unternimmt gemeinsame Ausflüge. Doch zurzeit beschäftigt die Frauen ein ganz besonderes Thema. „Das Interesse und die Nachfrage von Frauen in Krisensituationen ist gross. Daher laufen gerade Gespräche bezüglich eines Hauskaufs“, so Esther Theumert. „Eine alte Villa steht zum Verkauf und wenn mit der Finanzierung alles klappt, können dort acht Frauen, auch mit Kindern, einziehen und sich gegenseitig bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen.“ Für jede seien zwei Zimmer mit Bad in der Wohngemeinschaft vorgesehen. Eine separate Wohnung sei permanent vermietet und passende Räumlichkeiten für die Oase-Treffen wären dort auch vorhanden. In der Region sei dieses Projekt eine Premiere, so Michaela Langenbruch und man sei optimistisch, aber auch ein bisschen aufgeregt. überzeugt sind alle von dem neuen Projekt, es trägt sich von selbst und das Konzept ist für alle stimmig und an genügend Pioniergeist mangelt es den mutigen Frauen auch nicht.
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